Wirkprinzip und Grundlagen
Das Prinzip von Galileo beruht auf dem natürlichen Bewegungsablauf des Menschen beim Gehen. Das Galileo System arbeitet aufgrund seiner patentierten Bewegungsform wie eine Wippe mit einer Amplitude von 0-6 mm (medial nach distal, entspricht einem Hub von 0-12mm) bei einstellbarer Frequenz, z.B. 5-30 Hertz (Hertz = Schwingungen pro Sekunde).
Durch die schnelle, seitenalternierende Bewegung der Galileo-Trainingsplatform werden in der Muskulatur so genannte "Dehnreflexe"
ausgelöst, die eine Kontraktion (Zusammenziehen) der Muskulatur in den Beinen bis hinauf in den Rumpf (insbesondere auch im Rücken) bewirken. Diese Reflexe werden nicht vom Willen des Trainierenden
gesteuert, sondern erfolgen selbstständig über das Rückenmark.
Die Anzahl der Dehnreflexe pro Sekunde wird über die einstellbare Trainingsfrequenz bestimmt. Die Vibrationen, die durch Galileo erzeugt werden, können in Amplitude und Frequenz unabhängig vom
Körpergewicht stufenlos verändert werden.
Die Frequenz in Hertz wird am Gerät eingestellt und immer entsprechend dem Trainingsziel gewählt. So werden niedrige Frequenzen zur Mobilisation, mittlere zum Training der
Muskelfunktion und hohe Frequenzen zur Steigerung der Muskelleistung eingesetzt.
Die Simulation des menschlichen Gangs durch die patentierte Wipp-Funktion macht Galileo Training im Gegensatz zu anderen Trainingsplattformen mit reiner Auf- und
Ab-Bewegung zu einer physiologischen Trainingsmethode. Nur durch diese seiten-alternierende Bewegung des Galileo Trainings wird die Wirbelsäule durch eine leichte seitliche Kippung des Beckens in
einer physiologischen Seitwärts-Bewegung angeregt. Bei Trainings-platformen mit reiner Auf- und Ab-Bewegung wird sie hingegen fortwährend komprimiert.
Aufgrund dieser physiologischen Anregung der Wirbelsäule wird durch die seitenalternierende Funktion von Galileo auch die Rücken- und Bauchmuskulatur erreicht. Auch
dies ist bei Trainingsplatformen mit reiner Auf- und Ab-Bewegung - also nicht seitenalternierend - nur sehr eingeschränkt möglich.
Vor allem im Alter ist die Muskelleistung der maßgebliche Faktor zur Vermeidung von Stürzen, welche nicht selten zu Hüft- und Oberschenkelfrakturen führen. Galileo Training ist aufgrund seiner geringen Belastung (Arbeit) für das Herz-/Kreislaufsystem auch bestens für ältere Menschen geeignet.
Welche Muskeln werden mit Galileo® trainiert?
Während des Galileo-Trainings werden prinzipiell immer alle Muskeln der Beine bis hinauf in den Rumpf trainiert. Trainingsschwerpunkte auf einzelne Muskelgruppen werden allein durch Körperhaltung,
Gelenkstellungen und Körpersteifigkeit variiert.
Je aufrechter die Körperhaltung und je steifer die Beine während des Galileo Trainings, desto mehr arbeitet die Gesäß-, Bauch und Rückenmuskulatur - je geringer die Steifigkeit der Beine, desto mehr konzentriert sich der Trainingseffekt auf die unteren Extremitäten.
Kann Galileo® Training zum Knochenaufbau beitragen?
Muskel und Knochen stehen in einer sehr engen Beziehung. Der Knochen passt sich ein Leben lang an die Maximalverformung und somit die Maximalkräfte an, die im täglichen Leben auftreten (sog.
Mechanostat). Erstaunlicherweise werden diese weniger von äußeren Einflüssen bestimmt als vielmehr aufgrund der typischen Hebelverhältnisse im Körper durch die Muskeln selbst erzeugt. Wird der
Knochen im täglichen Leben häufig über eine gewisse Schwelle hinweg verformt, so führt dies zu Knochenwachstum. Wird er im täglichen Leben unterhalb einer zweiten, deutlich niedrigeren Schwelle
verformt, so wird er automatisch abgebaut. Um einem Knochenabbau vorzubeugen, müssen also die Verformung des Knochens und somit die auftretenden Maximalkräfte oberhalb dieser unteren Schwelle liegen.
Genau hierzu kann gezieltes Galileo Training eingesetzt werden, um einem Knochenabbau vorzubeugen oder einem bereits erfolgten Knochenabbau entgegenzuwirken.
Zu berücksichtigen ist allerdings, dass der Regelkreislauf des Knochens äußerst langsam ist und somit Erfolge erst nach langer Zeit (im Falle des Knochenaufbaus mehrere Monate bis zu einem Jahr)
wirklich deutlich werden.
Sind "Vibrationen" schädlich?
Oft hört man, dass Vibrationen, wie sie beispielsweise beim LKW-Fahren und Arbeiten mit dem Presslufthammer auftreten, schädlich sind. Diese Art von Vibrationen sind in keiner Weise mit denen von
Galileo vergleichbar, da es sich dabei um Vibrationen mit anderen Frequenzen, Amplituden und Schwingungsverläufen handelt und zudem die Art der Krafteinleitung keinem physiologsichen Bewegungsmuster
entspricht. Beispielsweise werden beim Sitzen auf einer vibrierenden Fläche (wie in einem Fahrzeug) die Kräfte direkt in die Wirbelsäule eingeleitet, was bei Galileo nicht der Fall ist.
Die patentierte Bewegungsform des Galileo Trainings ist keine beidseitig synchron verlaufende Auf- und Abbewegung, sondern aufgrund der Wipp-Funktion eine teilweise Kreisbewegung, welche die linke bzw. rechte Körperhälfte abwechselnd und gegenläufig bezüglich der Beuger- und Streckermuskulatur trainiert. Diese Bewegungsform ist dieselbe wie bei der menschlichen Fortbewegung - rechtes und linkes Bein sowie die Rumpfmuskulaturpartien werden immer abwechselnd (gegenphasig) betätigt.
Im Vergleich zum LKW-Fahren und zu schwerem Arbeitsgerät sind bei Galileo keine hohen, schädlichen Frequenzanteile (Impulse, Schläge) enthalten. Die aufwendige mechanische Konstruktionsweise von Galileo garantiert eine immer rein sinusförmige (harmonische) Krafteinleitung in den Körper, wobei lediglich die tatsächlich eingestellte Frequenz auf den Körper wirkt. Die Frequenzen von Galileo sind abgeleitet aus der Muskelphysiologie (Muskelfunktion) und das Galileo Training ist individuell und sehr feinfühlig über Amplituden- und Frequenzwahl dosierbar.
- nach Informationen der Firma NOVOTEC Medical www.galileo-training.com
Dipl.-Med. Olaf Pitzinger
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Ärztehaus am Philosophenweg
Friedrich-Ebert-Ring 57
14712 Rathenow
Tel. 03385 494536
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